2. Tag

Samstag 5. Oktober / 2. TagHerbst 2013Km Start:87`809 km
Km End:88`030 km
Total:221 kmSamstag 5.10.13
gäääähn... nach einer kurzen Nacht weckt mich um 8.00 feiner Kaffeeduft und wohlige Wärme. Klaus verwöhnt uns und hat bereits die Heizung angemacht und Frühstück zubereitet. Ja richtig gelesen, dieses Jahr herrscht kein Gasflaschenmangel, dafür spinnt die Batterie vom WoMo und es sieht so aus, als müssten wir eine neue Autobatterie suchen. Irgendwie ein Déja vue und doch anders. Erstens komme ich mit Italienisch definitiv weiter als mit Englisch und zweitens muss man in Italien nicht hundert Kilometer durch Niemandsland fahren bis wieder einmal eine Tankstelle, eine Garage oder Einkaufsladen kommt. Wir schauen einmal was der Tag bringt...
Auf der Autobahn geht es los Richtung Genua und nach einer uns wohlbekannten kurvigen Strasse sehen wir endlich das Meer und die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Stadt Genua. Auf dem Weg stehen wir zweimal im Stau wegen Unfällen, was uns bei dieser Autobahn nicht wirklich wundert. Beim zweiten Mal fährt direkt vor uns die Polizei und stoppt den Verkehr, wir kommen uns vor wie in einem Formeleinsrennen in der Saftey-Car Phase.
Nachdem wir Genua sauber umfahren haben, hat Klaus die eigentlich glorreiche Idee die Autobahn zu verlassen und möglichst der Küste nach Richtung Levanto zu fahren. Nur was heisst es wohl in Italien, wenn mein GPS braune, gelbe und weisse Strassen anzeigt? Andere Länder andere Sitten! Für Italien kann ich mir ab heute merken: Braun = ok, gelb = geht gerade noch, weiss = geht gar nicht, da wir dann auf einmal vor einem Kiesweg, Wanderpfad oder sonstigem Niemandsland stehen und die Tunnels und Brücken ganz bestimmt nicht geeignet sind für 3.5 Tonnen und 3.10 m. (stimmt ganz sicher, wir haben es heute ausprobiert!). Nach einer kurvenreichen Bergstrasse durch wunderschöne kleine Dörfer, die uns ans Malcantone erinnern, kommen wir um die Mittagszeit in Sestri Levante an. Auch hier gibt es, etwas ausserhalb des Zentrums, einen grossen Parkplatz, auf dem man auch übernachten könnte. Mit den Fahrrädern fahren wir zum Stadtzentrum, flanieren etwas durch die Strassen und gehen eine feine Pizza essen. Wir können uns gut vorstellen, dass das Leben hier im Sommer pulsiert, das zeigen uns auch die grossen Parkplätze und die vielen Sitzplätze in den Restaurants. Nun ist es aber ziemlich ruhig, was wir geniessen, dafür sind die Menschen hier sehr freundlich. Da bei unserem Bummel gerade die Siestazeit beginnt, kommen wir auch nicht in Versuchung viel Geld auszugeben ;)
Zurück beim WoMo geht unsere kurvenreiche Fahrt weiter über einen kleinen Pass (612 m. ü. M.) bis hinunter nach Levanto. Die Strasse ist eng, die Leitplanken lassen mein Herz höher schlagen, dafür ist die Aussicht traumhaft schön. Die Vegetation hat sich nun ganz verändert und wir sind umgeben von Olivenbäumen, Pinien und ich finde es duftet so richtig nach Italien. Wir fahren immer etwa 50 - 60 kmh und kommen deshalb nur langsam vorwärts, aber das ist egal, wir geniessen die Landschaft. In Levanto gibt es fünf Campingplätze, und, oh Wunder, der erste, den wir anfahren, hat wider Erwarten noch geöffnet und auch Platz! Es wimmelt von Deutschen und Schweizern, aber da wir in nächster Zeit eher Stellplätze anfahren werden, sind wir heute nochmals froh um eine Dusche und um Strom um alle unsere Handys, und den Fotoapparat aufzuladen. Nun entspannen wir, lesen und geniessen den leider verregneten Abend im und ums WoMo.
PS: Die Autobatterie hat sich entschlossen doch wieder normal zu funktionieren und so warten wir ab wie es weitergeht... Fortsetzung folgt...! (Nachtrag: für alle Laien, es ist nur die Batterie, die fürs Innenleben des WoMo`s zuständig ist. Die Batterie, die für die Fahrtauglichkeit zuständig ist, funktioniert einwandfrei! Also im schlimmsten Fall haben wir halt kein Licht und keinen Wasserdruck mehr und die Treppe lässt sich nicht mehr ein- und ausfahren.)