13.Tag

Mittwoch 16. Oktober / 13. TagHerbst 2013Km Start: 89`680
Km End: 89`858
Total: 178Mittwoch, 16.10.2013
Heute verläuft der Morgen mit aufstehen, frühstücken und einräumen wie gewohnt, und sogar das Entleeren geschieht ohne Zwischenfälle. Ist das wohl ein gutes Omen für diesen Tag?? Wir werden sehen und schon bald eines Besseren belehrt werden. Heute findet nämlich unser GPS „du kannst mich mal…“! Aber oho, es hat nicht mit meiner Cleverness gerechnet! Aber der Reihe nach. Unser Navigiergerät zeigt uns vom Camping zur Autobahn einen anderen Weg als den Hinweg, und in einem solchen Moment kann man einfach Lotto spielen, ob man sich darauf verlässt, oder den Strassentafeln folgt. Ich hab übrigens grundsätzlich eher schlechte Karten in Glücksspielen, verlasse mich auf die Strassentafeln (da ich ja gezwungen bin quasi Lotto zu spielen!) und produziere auf der Aufzeichnung des GPS einen wahren „Chabissalat“… Zuerst ein ganzes Stück über Land in die richtige Richtung, über eine Brücke, leider über die Autobahn auf die wir eigentlich sollten, dann ein gutes Stück zurück um wieder in die andere Richtung, usw.! Klaus weiss schon gar nicht mehr welches die richtige Richtung ist, das GPS zeigt schon gar keine Strassen mehr an, es glaubt wir fahren über irgend ein Maisfeld oder so, aber nach einer totalen Irrfahrt finden wir doch endlich die Autobahn, und vor allem eine Einfahrt! Gut! Jetzt müssen wir überlegen, denn eigentlich wollen wir irgendwann die Autobahn wieder verlassen um via Nebenstrassen bis an den Gardasee zu gelangen, aber im Moment trau ich das mir und dem GPS nicht zu, da wir anscheinend einen Disput führen. Klaus findet aber, los, wir versuchen es und so verlassen wir die Autobahn, nachdem wir Padova umfahren haben wieder. Es lohnt sich, denn wir fahren durch eine schöne Gegend mit vielen Reben und Apfelplantagen, auf denen die Äpfel reif an den Ästen hängen um gepflückt zu werden. Wir staunen, überholen vollgeladene Traktors (bei uns wären es Zuckerrüben, hier sind es Äpfel) und nähern uns Verona. Diese Stadt werden wir dieses Mal auslassen, sind wir doch hier vor zwei Jahren einen ganzen Tag bei 30° auf Entdeckungstour gegangen. Unser Ziel ist Sirmione am Gardasee, ein Ort, den wir letztes Mal unmöglich anfahren konnten, da es im Sommer viel zu viele Leute, und auch WoMo`s hatte. Mein (das GPS will sowieso immer zurück auf die Autobahn!) Problem ist, dass Sirmione und der Gardasee sehr spät angeschrieben sind, und so gibt es nochmals einen klitzekleinen Umweg, eine Kehrtwendung und einen fluchenden Ehemann bis wir auf der richtigen Strasse sind (kann ja passieren…)
Dafür fahren wir in Sirmione bis fast ganz an die Spitze der Insel und parkieren. Zu Fuss geht es weiter in die Altstadt, die wirklich wunderhübsch ist, obwohl es ziemlich viele Touristen hat. Ich habe auf unserer Reise selten so viele Cars auf einem Parkplatz gesehen! Es gibt ganz viele schöne Boutiquen, Restaurants und mindestens 100 Gelaterias und mir beginnt das Wasser im Munde zusammen zu laufen. Zuerst spazieren wir aber bis ganz zuvorderst an die Spitze der Halbinsel, denn dort steht eine alte römische Festung, die wir anschauen wollen. Es ist interessant, kaum muss man ein paar Schritte gehen, schon reduziert sich das Volk auf die Hälfte, und als wir ankommen, sind wir an einem traumhaft schönen Fleck! In einem kleinen Restaurant trinken und essen wir etwas Kleines um dann, so gestärkt, die Ruinen zu erkunden. Wunderschön! Immer wieder sieht man zwischen den Mauern den Gardasee, die Sonne scheint und es ist einfach nur schön. Wir machen viele Fotos und versuchen uns vorzustellen, wie diese Festung vor so, wie mir scheint, unendlich vielen Jahren, wohl ausgesehen hat. Imposant, riesig und eindrücklich muss sie auf den Felsen gestanden haben, sehr sehr viele Menschen müssen ein- und ausgegangen sein, auch wenn die einzelnen Räume für unsere Verhältnisse wohl eher klein waren. Sogar ein römisches Bad war vorhanden, und an einer Stelle kann man mitten auf der Wiese ein Mosaik mit alleskleinsten Steinchen erkennen. Wer das wohl gebaut hat??
Nach dem Besuch der Festung geht es zurück ins Städtchen, vorbei an Hotels, die zum Teil versteckt in schönen Parks stehen, bis zu einer feinen Gelateria, wo wir uns ein Eis genehmigen. Nachdem wir noch die letzten Souvenirs eingekauft haben, unser WoMo zwischen all den Autos wieder gefunden haben, fahren wir zurück zur Hauptstrasse. Hier gehen wir einkaufen und fahren danach zum Stellplatz von Sirmione, der direkt am See liegt. Er ist wahrscheinlich im Gegensatz zum Sommer leer, und doch hat es so einige Camper, vor allem mit deutschen Kennzeichen. Bei strahlender Sonne geniessen wir den Apero zur Abwechslung draussen, und geniessen den restlichen Nachmittag. Noemi ist beschäftigt, sie hat Wi-Fi…! Zum Abendessen gibt es wieder einmal selber gekochte „Nüdeli“ (Klaus isst seinen Salami fertig…!) und nun lassen wir den Abend ausklingen. Es scheint eine ruhige Nacht zu geben, keine Raffinerie, keine Kirchglocken, keine Eisenbahn und auch keine Autobahn oder Flughafenlandepiste sind in der Nähe! Gute Nacht und auf ein Neues!
PS: Das GPS und ich haben wieder Friede geschlossen, es soll ja noch bis zu Hause in unserem Sinne funktionieren, danach klatsche ich es, glaube ich, an die Wand, aber pssst nicht verraten!